Blutdruck, Blutzucker oder Puls: All das lässt sich messen und als Ergebnis in eindeutigen Zahlen darstellen. Bei Innovationsprozessen ist die Messbarkeit nicht ganz so einfach. Dazu ein Interview mit Bernhard Weber, Geschäftsführer des neuen ZWI – Zentrum für Wissens- und Innovationstransfer an der Karl-Franzens-Universität und Kooperationspartner des ZWT.
Was bedeutet Messbarkeit in Bezug auf Innovationen für Sie?
Bernhard Weber: Die Messbarkeit in Bezug auf Innovationen ist der wirtschaftliche Erfolg, die Durchsetzung am Markt. Die große Herausforderung ist der Faktor Zeit. Gerade bei großen Innovationen stellt sich der Erfolg nicht von heute auf morgen ein. Und mit dem Faktor Zeit geht relativ schnell der Faktor Geld einher. D. h. Innovationen die sich aus einer fundierten F&E entwickeln brauchen inspirierte Köpfe, eine optimale Umgebung und die entsprechenden Mittel. Wir versuchen bei allen drei Faktoren anzugreifen – Partner und Mitstreiter sind dabei herzlich willkommen.
Veranstaltungstipp dazu:
„Erfindungen, Start-ups und Spin-offs“ am 5. Juni 2018
Was ist das Ziel des ZWI bzw. inwiefern orientiert man sich dabei am ZWT?
Weber: Das Ziel des ZWI ist es einen vitalen und impulsiven Hub für Innovatorinnen und Innovatoren im Herzen von Graz zu schaffen. Es soll professionelle „State-of-the-Art“ Infrastruktur für unternehmerische Projekte bereitstellen und ein Treffpunkt für Wissenschaft, Start-ups und Corporates sein. Wir orientieren uns natürlich auch am ZWT bzw. würde ich weitergehen und sagen, dass wir mit dem ZWT eine aktive Kooperation anstreben. Nicht nur die physische Nähe von zwei Straßenbahnstationen, auch die globale Zielsetzung und die gute Kommunikationsbasis zwischen den Akteuren verbinden uns. Ich bin überzeugt, dass wir einige Synergien erarbeiten werden um einen international sichtbaren Impact am Standort zu erzeugen.
Ist für das ZWI geplant, dass sich wie im ZWT selbstständige Start-ups/Unternehmen ansiedeln? Aus bestimmten Branchen?
Weber: Ja das ist das erklärte Ziel. Wir sind sehr daran interessiert innovative Unternehmen und da vor allem junge Unternehmen anzusiedeln bzw. bei der Entwicklung von Ideen in der frühen Phase auch zu unterstützen. Wir werden verstärkt den Schwerpunkt auf den Bereich „Modern Ageing & Demographic Change“ legen. Das ergibt sich aus den Kompetenzen der Universität Graz, die von Geisteswissenschaften über die Wirtschaftswissenschaften bis hin zu den Naturwissenschaften liegen und dem gesamten Know-how am Standort Graz. In Verbindung mit den „Grand Challenges“ unserer Gesellschaft in der Zukunft ergibt sich daraus ein riesiges Potenzial für Innovationen.
Bernhard Weber | Leiter des ZWI
(Credit: Schubidu Quartet)